Frankfurt Galaxy 

Nachgefragt Frankfurt Galaxy  
Geknipst: Was war denn die schlimmste Verletzung, die du dir beim Football zugezogen hast?

Daniel Benetka: Also ich hatte es bis jetzt noch nie, dass ich gar nicht verletzt war. Aber es ist immer eine Frage, wie schwer man verletzt ist und ob man mit der Verletzung noch spielen kann. Ich habe mir eigentlich schon alle Finger gebrochen. Das Schlimmste, das ich mal hatte, bei dem ich auch eine ganze Saison aussetzen musste, war, dass ich mir alle Bänder im Fuß gerissen habe, plus Splitterbruch - also alles kaputt war sozusagen.


Geknipst: Bleibt bei den ganzen Spielen und dem Training eigentlich noch Freizeit? Und wenn ja, was machst du dann?

Daniel Benetka: Der Tag ist schon relativ voll gestopft mit Football. Es geht früh schon mit den ersten Meetings los. Dann Training, Vorbereitung aufs Training, Nachbereitung, dann wieder Meetings. Dann haben wir so gegen 4 oder halb 5 Feierabend. Anschließend haben wir schon Freizeit und dann gehen wir ins Kino oder so. Aber nicht so außergewöhnliche Sachen, weil wir meistens auch ziemlich platt sind. Also eher Sachen, bei denen man auch ein bisschen entspannen kann.


Daniel Benetka hat sichtlich Spaß am Interview


Geknipst: Kannst du mal kurz beschreiben, wie du dich während einem Spiels fühlst - vor Allem, wenn es ein wichtiges Spiel ist?

Daniel Benetka: Es geht schon am frühen Morgen, wenn man aufwacht, los: Man ist aufgeregt, und hat kaum Hunger. Und je näher das Spiel kommt, desto größer wird auch die Nervosität und der Adrenalinspiegel steigt. Und wenn man dann hier ins Stadion einrennt, wo Dreißig- oder Vierzigtausend Fans, oder auch schon mal Sechzigtausend Fans sind, die sich freuen, dass man da ist und einfach Galaxy-fanatisch sind, dann ist das natürlich das beste Gefühl, das man sich vorstellen kann.


Geknipst: Abgesehen von den Spielen - glaubst du, Football könnte dir jemals langweilig werden?

Daniel Benetka: Nee, ich denke nicht, denn Football ist so ein vielseitiger Sport, der sich jeden Tag ändert. Jeden Tag ist etwas neu im Football. Es ist genauso, wie wenn jemand Schach spielt: Wenn es seine Sache ist, und er gerne Schach spielt, dann wird es ihm auch nie langweilig werden. Denn Schachspieler brauchen auch immer neue Spielzüge und Taktiken, die sie finden müssen, oder Varianten, wie sie ein Spiel angehen sollen. Und genau so ist es beim Football, deswegen denke ich nicht, dass es jemals langweilig wird.
Geknipst: Wie lange hast du also noch vor weiterzuspielen?

Daniel Benetka: Ich befinde mich jetzt in meiner letzten Saison. Ich habe jetzt noch zwei Spiele und dann hoffentlich noch das Endspiel, um dann hoffentlich noch mal mit einem World Bowl Sieg abzutreten.


Geknipst: Hast du schon Pläne für danach?

Daniel Benetka: Ja, ich habe einige Pläne. Ich habe ein Geschäft in Leipzig, ein Klamottengeschäft, und überlege mir ob ich hier in Frankfurt eine Sportsbar aufmache, oder ob ich weiterhin helfe der NFL Europa mehr zurückzugeben, weil ich von der Liga auch viel bekommen habe. Vielleicht mit jungen Spielern arbeiten oder irgendwie so was.


Geknipst: Wie sieht es denn mit dem täglichen Training aus? Was werden dort für Übungen gemacht, und welche findest du am Schlimmsten oder am Nervigsten?


Daniel Benetka: Bei uns geht es immer los mit einer relativ „knackigen“ Erwärmung. Und dann gehen wir in Gruppen für spezifische Sachen. Die Defensive Line macht ihre Sachen. Ein paar Laufübungen, auch mit dem Zugschlitten. Es ist schwer, da ins Detail zu gehen, aber der wichtigste Teil im Training ist, dass wir Spielzüge durchgehen. Was mir am Wenigsten Spaß macht, ist die Konditionierung, die wir eigentlich immer nach dem Spiel machen. Das ist nicht so mein Favorit.


Shirdonya Mitchell, Laura von 'nachgefragt' und Daniel Benetka (von links)


Geknipst: Du warst ja selbst auch schon in Amerika und hattest dort z.B. ein Stipendium. Wo würdest du sagen, liegt der Unterschied zwischen den amerikanischen und den deutschen Cheerleadern, und was sagst du zu euren Galaxy Dancers?

Daniel Benetka: Ich denke mal, dass wir hier in Frankfurt eines der besten Dance Teams haben, was die ganze Liga betrifft. Zu den Unterschieden von Deutschland und Amerika kann man jetzt nur sagen, dass in Amerika mit dem Cheerleading schon früher angefangen wird. In Amerika gibt es schon Cheerleadermeisterschaften, bei denen die Mädels erst 8 Jahre alt sind und sich schon 13 Meter durch die Luft wirbeln lassen. Das liegt aber, glaube ich, nur an der Tatsache, dass es dort schon eine ganz lange Tradition ist, Cheerleader zu haben. Und in Amerika gibt es außerdem diese männlichen „Cheertypen“, was jetzt nicht heißen soll, dass die mein Fall sind. Aber die gibt es dort und das ist der Hauptunterschied.
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