DJ Holsh 

Nachgefragt DJ Holsh  
Geknipst: Du hattest früher auch schon andere Berufe. Was ist für dich am DJing das Besondere?

DJ Holsh: Das Besondere daran ist, dass man nur am Wochenende arbeiten muss. (lacht) Donnerstags geht es los und sonntagmorgens hört es dann wieder auf. Außer man hat eben die ein oder andere Sonderveranstaltung. Das war Punkt A. Punkt B: Man kann davon leben. Das Gerücht, das immer kursiert, dass man als DJ von dem Gehalt nicht leben könne ist absolut nicht richtig. Man kann sehr wohl davon leben. Das bewegt mich auch dazu den Job noch „ein paar Tage“ weiterzumachen. Ganz wichtig ist für mich dabei, die Leute in einer gewissen Weise mit meiner Musik und meiner Art, wie ich spiele, in Ekstase zu versetzen. Das gibt mir dann einen Kick und einen Adrenalinstoß, sie noch mal weiter anzuheizen.


Er berichtet über die Besonderheiten des DJ Berufes


Geknipst: Wie hat die DJ Karriere dein Leben beeinflusst, einmal positiv und negativ?

DJ Holsh: Positiv hat mich in meinem Leben beeinflusst, dass ich sehr viele wichtige Leute kennen gelernt habe, die mir sehr weitergeholfen haben und mich in meiner Art als DJ unterstützt haben. Das hat mich sehr viel weiter gebracht.
Als negativ empfinde ich, dass man im Nachtleben keinem trauen kann. Genauso schnell wie man oben ist, ist man auch wieder unten. Man muss immer zu schätzen wissen, wem man etwas zu verdanken hat. Wenn man dann noch mit den Füßen auf dem Boden bleibt und vor allem Leute kennt, die nicht nur vorübergehende Wegbegleiter sind, sondern Freunde von früher, dann zeichnet genau das einen aus. Das ist besonders im Nachtleben sehr schwierig, denn es gibt hier sehr viele falsche Leute. Das ist ganz klar die negative Seite dieser Branche.


Geknipst: Hast du noch relativ viel Freizeit? Wenn ja, wie verbringst du sie?

DJ Holsh: Ich habe sehr viel Freizeit. Das ist das wirklich Gute an dem Job als DJ. Meine Freizeit verbringe ich sehr gerne mit Freunden, unternehme viel und ich mache auch noch aktiv Sport. Das reicht eigentlich - ich bin eigentlich ausgelastet.


Geknipst: Könntest du uns ein bisschen was erzählen bezüglich Zukunftsplänen und -projekten, z.B. von dem „The 90s Projekt“:

DJ Holsh: Wir sind ein Trio, sprich 2 Produzenten und ich als Ideengeber. Dabei setzen wir sozusagen Hits in neuen aufgepeppten Versionen um, die Anfang /Mitte der 90er zwar in den Clubs gelaufen sind aber nie einen Charterfolg hatten. Diese Lieder remixen wir. Dabei versuche ich mich noch gesanglich als Rapeinlage einzubringen.
Am ersten Projekt „Coming From The Heart“ arbeiten wir gerade aktuell und sind dabei es vertriebstechnisch auf den Markt zu bringen. An dieser Stelle möchte ich noch einen schönen Gruß an Peter Latino loswerden, der mir den Remix gemacht hat. Der ist übrigens sehr geil geworden.
Geknipst: Was bedeuten die 90er für dich persönlich und als Künstler?

DJ Holsh: Das war die Zeit, in der ich angefangen habe aufzulegen und hinter den Plattenspielern zu stehen. 1993, das weiß ich noch ganz genau, war „Mister Vain“ und der ganze Kram gerade aktuell. Ich denke, man sollte immer einer Sache treu bleiben, der man etwas zu verdanken hat und das sind bei mir eben die 90er Jahre. Aus diesem Grund habe ich jetzt auch mehrere Partyreihen ins Leben gerufen, denn 80er Parties gibt es schon zu genüge. Das ist mittlerweile „ausgelutscht“ und die 90er waren eben mein Sprungbrett oder besser gesagt mein Türöffner zu verschiedenen Locations und Clubs, in denen ich auflegen durfte und auch immer noch auflegen darf. Den 90ern habe ich also was das Arbeiten angeht sehr viel zu verdanken. Deswegen versuche ich das jetzt auch in dieser Art wieder an das Volk zurückzugeben, damit sie sehen, mit was ich angefangen habe, vor allem mit welchen popmusikalischen Faux-Pas.
Als Künstler haben die 90er also sehr viel für mich bedeutet, ansonsten war es einfach eine lustige Zeit: die schrillen Farben, das ganze Umstellungssystem - 5-stellige Postleitzahlen, und die ganzen Boygroups.


Geknipst: Gab es auch negative Aspekte in den 90ern?

DJ Holsh: Das möchte ich hier jetzt nicht sagen. Ja, ich hätte gerne meine 100 Euro zurück – besser gesagt meine 100 Mark. Damit lassen wir das Thema jetzt auch mal (lacht) - Nein, Spaß beiseite: Negative Aspekte gab es jetzt eigentlich außer den wirtschaftlichen oder weltlichen Problemen nicht, bzw. außer dem Irakkrieg gab es eigentlich gar nichts. Ich persönlich war gut im Geschäft und kann deshalb von meinem Standpunkt aus nichts großartig Negatives erzählen.


Geknipst: Was hast du in deiner Jugend für Musik gehört? Was war dein Lieblingshit, als du 16 warst?

DJ Holsh: Damals habe ich HipHop gehört. Als ich angefangen habe, war ich HipHop DJ. Da war Criss Cross Jump gerade angesagt, dass weiß ich noch ganz genau, ich hatte nämlich auch so Baggypants, die ich immer falsch herum angezogen habe. (lacht)


DJ Holsh über die Rolle der Musik in seinem Leben


Geknipst: Welche Rolle spielt die Musik in deinem Leben?

DJ Holsh: Eine sehr große Rolle, denn die Musik ist mein Leben. Ich begeistere mich eigentlich für jede Art von Musik, sei es nun Rock, Blues oder 60er Jahre Oldies - es muss mir einfach gefallen und dann kann man mich dafür auch begeistern. Musik ist einfach wichtig für mich.
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