DJ Holsh 

Nachgefragt DJ Holsh  
Das Team von "nachgefragt" (Laura, Dominic, Christian Jeske als Fotograf und Barend) hat heute DJ Holsh zu Gast, den früheren Resident DJ des legendären Clubs Dorian Gray im Terminal 1 des Frankfurter Flughafens. Er selbst bezeichnet sich als Kind der 90er Jahre, was seine Musik bis heute geprägt hat. Als hauptberuflicher DJ verkehrt er heute in Clubs wie dem Odeon und machte selbst schon Station bei den Deutschen ISAF Soldaten in Afghanistan.


DJ Holsh und sein Gruß an die Geknipst Community



Geknipst: Bitte stell dich kurz vor!

DJ Holsh: Ich bin DJ Holsh, mit richtigem Namen Holger Birken. Ich komme aus Wiesbaden und bin mittlerweile 33 Jahre alt. Ich finde aber, dass man mir die 33 jetzt nicht so ansieht. (lacht)


Geknipst: Welche Musik spielst du als DJ?

DJ Holsh: Ich sag mal ich bin so eine stilvolle „Hithure“, d.h. ich spiele zwar schon die Charts aber eben nicht alles, was da drin ist, weil es dort auch viel Schlechtes gibt. Ansonsten spiele ich eigentlich gerne Dance Classics, House und R'n'B.


Geknipst: Ist das auch das, was du privat hörst?

DJ Holsh: Nein, privat höre ich was ganz anders. Da höre ich auch mal Frank Sinatra oder Barry White. Also eine völlig andere Richtung, als das was ich auflege.


Geknipst: Wie kamst du überhaupt zu dem Beruf des DJ? Wann hast du z.B. dein erstes Mischpult bekommen?

DJ Holsh: Ich kam zum Beruf des DJ mehr oder weniger durch meine Mutter. Um es kurz zu fassen, ich war in einer Clique, aus der ein Freund Hobby DJ war. Und der kleine Holger war mit 14 damals sehr begeistert von den Mixtapes, die der junge Mann immer produziert hat. Ich bin dann jede Woche zu ihm hin und wollte ein Mixtape haben, bis er schließlich gemeint hat, ich solle ihm nicht auf den Wecker gehen und das selbst lernen.
Und da ich ja nicht immer anständig war in meiner Jugend, gab es auch des Öfteren mal Hausarrest. Meine Mutter hat mich dann schon einmal 6 Wochen richtig zu Hause schmoren lassen und das auch noch im Sommer wohlgemerkt. Ich durfte dann nur in die Schule gehen und meine Zeitung austragen. Vom Zeitungaustragen hab ich mir dann mein erstes Mischpult, einen Plattenspieler, und ein Kassettendeck gekauft. Damit habe ich eigentlich angefangen. Meiner Mutter habe ich es deshalb eigentlich zu verdanken, dass ich 6 Wochen zu Hause am Stück lernen „durfte“.
Geknipst: Wie hast du dich damals generell mit deinen Eltern verstanden?

DJ Holsh: Eigentlich im Großen und Ganzen gut. Naja, früher, wenn man so zurückblickt, waren sie alle böse, aber wenn ich das jetzt sehe – hat es mir nicht geschadet.


Geknipst: Wie warst du als Kind? Hätte man erwartet, dass du jemals DJ werden würdest?

DJ Holsh: Musik hat mich eigentlich schon immer angesprochen und ich kann behaupten, dass ich sehr musikbegeistert war. Ich wollte eigentlich immer so etwas Richtung Musikbranche machen oder für einen Musiksender oder ähnliches arbeiten.
Meine Mutter hat mir das schon früher prophezeit und meine Schwester meinte: „Aus dir wird mal einer der Musikgeschichte schreibt.“ Ist zwar nicht ganz eingetreten, aber ich habe zu essen.


Geknipst: Wann kann man sagen, hat deine DJ-Karriere dann so richtig begonnen?

DJ Holsh: Als DJ unterwegs bin ich jetzt seit 13 ½ Jahren. Der richtige Durchbruch kam dann 1998 in der Allerweltsdisco „Dorian Gray“. Dort hatte ich mein „Stelldichein“ auf einer Abiparty, bei der ich zeigen durfte, was ich konnte. Vorher habe ich auf zahlreichen Dorfdiscos aufgelegt. Das war vielleicht auch insgesamt besser, denn da habe ich die Menschen mit meinen „technischen Künsten“ dann nicht allzu sehr bestraft.
Aber ich sage mal, im Großen und Ganzen hat sich das bewährt. 1998 ging es dann mit dem „Dorian Gray“, der Flughafen Diskothek, aufwärts.


DJ Holsh erzählt über die Anfänge seiner DJ Karriere


Geknipst: Wenn du dich jetzt spontan zurückerinnerst, was war für dich das aufregendste Event, bei dem du aufgelegt hast?

DJ Holsh: Das aufregendste Event war Anfang des Jahres, als ich für die Bundeswehr in Afghanistan als DJ tätig war. Das war wirklich das Aufregendste und Spannendste in meiner DJ-Laufbahn. Für mich war es sehr interessant zu sehen, wie die Jungs dort unten leben und was dort unten eigentlich wirklich passiert. Durch die Medien erfährt man eher nur die negativen Sachen, die positiven werden da eigentlich gar nicht erwähnt. Aber es gibt auch sehr viele positive Sachen dort.
Was immer wieder sehr beeindruckend war, wenn man einen Raum betrat bzw. sich dort aufhielt in dem 30 Soldaten an einem Tisch saßen und man sich verabschiedete mit dem Gruß „Peace!“ und 30 Mann auf einmal „Peace!“ erwiderten. Das war für mich natürlich eine spannende Erfahrung.
Ansonsten gibt es viele VIP-Veranstaltungen, bei denen ich auflege wie z.B. Afterfight-Parties nach Boxkämpfen, Formel Eins Veranstaltungen am Hockenheimring, der Ball des Sports oder der Opernball in Frankfurt. Das sind eben auch immer wieder sehr interessante Events, wo man die unterschiedlichsten Leute trifft.
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