Peter Latino 

Nachgefragt Peter Latino  
Geknipst: Bleibst du weiterhin dem Frankfurter „U60311“ Club erhalten?

Peter Latino: Im Prinzip bin ich dort ja der älteste DJ. Ich residiere dort seit 1999. Ich bin am längsten dabei und ich will dem Laden auf jeden Fall treu bleiben, weil ich erst auf Grund des U60311 richtige Erfolge hatte.


Geknipst: Du bist jetzt schon auf dein Alter eingegangen, spielt das eine Große Rolle, hat man da auch Konkurrenz von neuen Djs?

Peter Latino: Der Vorteil bei einem Dj, der schon länger dabei ist, ist dass man einen viel größeren Erfahrungswert hat, als die jungen Kids die neu hinzukommen. Teilweise können sie dann noch nicht mit der Technik umgehen. Es sind ohne Frage gute Djs, aber ich finde die Generation, die gerade kommt, sehr engstirnig eher „straight“. Aber es besteht keinerlei Konkurrenz. Es geht immer um ein Miteinander und Konkurrenz ist generell etwas Negatives.


Peter Latino vor der Technik des Tonstudios


Geknipst: Hast du eine „Club Top Ten“? Was ist für dich der beste Club in Deutschland / weltweit?

Peter Latino: Mittlerweile sind es schon einige geworden. Ich könnte gar nicht selektieren, welche meine Lieblingsclubs sind. Klar, vorne liegt das U60311 - das ist nun mal meine „Homebase“. Das ist eindeutig mein Lieblingsclub. Aber auch das Monza hat mir sehr gut gefallen. Das Nachtcafé ist auch ein toller Club. Ich habe außerdem noch eine andere Residenz, die ich ebenfalls sehr mag, da sie ein gutes Soundsystem hat. Ich spreche von dem Goya in Aschaffenburg, in dem ich monatlich meine eigene Veranstaltung gebe. Es gibt viele Clubs, die gut sind. Aber es ist gar nicht so wichtig, dass die Clubs gut sind, die Leute spielen die wichtigere Rolle und auch das Soundsystem ist wichtig.
Geknipst: „Am Glück hat die Musik und das Djing und Producing einen großen Anteil“ Dieses Zitat stammt von dir. Welche Bedeutung hat die Musik, insbesondere das Djing und Producing? Wie viel trägt es für dich zu deinem Glück bei?

Peter Latino: Das ist, was ich meine: Für mich bedeutet Luxus einen Job zu haben wie das Djing. Es ist mein Hobby, meine Leidenschaft und auch meine Musik - das macht mich einfach glücklich. Ich bin innerlich super ausgeglichen, weil ich gerade das mache, woran ich Spaß habe. Mein Glück ist die Musik und ich kann es den ganzen Tag über machen.


Geknipst: Wie ist deine Haltung zu aktuellen DJ -Technologien wie CD-Playern, „Final Scratch“ oder „Serato Scratch Live“?

Peter Latino: Super praktisch, denn es wiegt nicht so viel wie Schallplatten. Die Technologie ist zudem bei Einzelnen richtig gut. Ich hab schon sehr oft darüber nachgedacht. Ich habe auch einmal „Final Scratch“ besessen, welches ich allerdings irgendwann wieder verkauft hatte, weil ich merkte, dass es nicht wirklich etwas für mich war. Du hast als Dj natürlich immer eine große Bank mit Musik dabei - vor allem auch eine Bandbreite, die du auf deiner Festplatte hast. Wenn man mit 80 Platten loszieht, ist man natürlich beschränkt. Bei „Final Scratch“ hat man dahingegen um die 3000 Lieder dabei. Das ist natürlich etwas ganz anderes. Praktisch ist es vor allem, wenn man mit dem Flugzeug unterwegs ist. Ich selbst spiele trotzdem nicht damit und werde es auch wahrscheinlich nicht machen. Ich arbeite, wie schon erwähnt, auch an dem Projekt „2 Friends on 4 Decks“. Dort spielen wir mit 4 Plattenspielern und 2 Samplern. Die Sampler gehören ja auch zu den DJ-Technologien. Selten spiele ich auch hier und da mal etwas von CD.


Geknipst: Du standest schon neben DJ-Größen wie Sven Väth oder DJ Dag. Inwiefern hat dich das inspiriert in Bezug auf deine eigene Musik?

Peter Latino: Mit Sven Väth habe ich 1992 im M gespielt. Ich durfte das Warm-Up für ihn machen. Das war für mich etwas ganz Großes und Besonderes damals. Auf jeden Fall hat mich das inspiriert. Alles inspiriert mich, sogar „Klomusik“ inspiriert mich wenn ich an der Tankstelle Pipi mache. =) Natürlich habe ich mich auch an Sven Väth orientiert. Ich habe geguckt, was ihn so gut macht im Gegensatz zu mir? Die Erfahrung hat mich sehr beeinflusst.
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